Eins vorweg: Es gibt nach wie vor keinen Grund, Haustiere vorsorglich abzugeben oder einzuschläfern, denn Haustiere spielen bei der Übertragung nach wie vor eine untergeordnete Rolle.

Laut Friedrich-Loeffler-Institut heißt es wie folgt:
„Eine neue Studie von chinesischen Wissenschaftlern zeigt, dass sich Katzen experimentell mit SARS-CoV-2 infizieren lassen und das Virus unter den besonderen Versuchsbedingungen auch auf andere Katzen übertragen können. Dies erlaubt allerdings keine Rückschlüsse darauf, ob Katzen Virusmengen ausscheiden, die für eine Infektion des Menschen ausreichen. Ob solche Infektionen während der Pandemie tatsächlich häufiger stattfinden, muss jedoch weiter untersucht werden. Auch bei der SARS-CoV-Epidemie im Jahr 2003 kam es zu Infektionen bei Katzen, ohne dass dies tatsächlich für eine Weiterverbreitung relevant war.“

Wichtig ist dabei zu wissen, dass es sich um eine experimentelle Studie handelt, d.h. es wurde unter Laborbedingungen getestet. Außerdem wurde die Studie noch nicht begutachtet.

Die Uni München schreibt dazu:

„In gerade publizierten aber noch nicht begutachteten experimentellen Studien konnten Katzen mit SARS-CoV-2 infiziert werden. Die Katzen entwickelten offenbar eine aktive Infektion, bildeten Antikörper und schieden das Virus auch aus. Außerdem konnte gezeigt werden, dass eine Übertragung von SARS-CoV-2 von Katze zu Katze möglich ist.
Im Feld (also unter natürlichen Bedingungen) können sich Hunde und Katzen ebenfalls mit SARS-CoV-2 infizieren. SARS-CoV-2 wurde bislang weltweit bei zwei Hunden von COVID-19-Patienten in Hong Kong sowie bei einer Katze in Hong Kong und einer Katze in Belgien, ebenfalls jeweils von SARS-CoV-2-infizerten Besitzern, mittels RT-PCR (einem speziellen Nachweisverfahren für Viren) nachgewiesen. Einer der Hunde entwickelte auch Antikörper gegen das Virus – ein Beweis, dass es sich um eine Infektion und keine Kontamination handelte. Beide Hunde zeigten keine klinischen Symptome. Die Katze in Belgien hatte Magen-Darm-Symptome und Atemwegsprobleme, erholt sich aber derzeit. Es ist nicht klar, ob die Symptome wirklich durch das Virus verursacht wurden.
Hunde und Katzen können also von infizierten Menschen, vermutlich bei engem Kontakt, angesteckt werden. Diese Erkenntnis erscheint zunächst beunruhigend. Jedoch gibt es derzeit keine Hinweise dafür, dass Katzen und Hunde SARS-CoV-2 besonders stark und längerfristig vermehren können. Aus epidemiologischer Sicht scheinen Katzen und Hunde keine große Bedeutung bei der Übertragung von SARS-CoV-2 zu haben. Weitere Untersuchungen sind aber notwendig, um die Rolle unserer Haustiere als Überträger sicher zu klären.“

Weiter heißt es in dem Artikel:

Jedoch sollten Sie als Tierbesitzer folgende Sicherheitsmaßnahmen beachten:

• SARS-CoV-2-infizierte Menschen sollten den Kontakt zu ihren Haustieren möglichst vermeiden. Hunde und Katzen von SARS-CoV-2-infizierten Menschen sollten von einer nicht-infizierten Person betreut werden, die selbst keiner Risikogruppe für einen schweren Verlauf einer Covid-19-Erkrankung (z. B. Atemwegserkrankungen, fortgeschrittenes Alter) angehört. Der Kontakt zu Tieren von SARS-CoV-2-infizierten Personen sollte sicherheitshalber auf ein Minimum reduziert, und allgemeine Hygienemaßnahmen sollten beachtet werden (Händewaschen nach Kontakt zu dem Tier oder dessen Se-/ und Exkreten). Hunde von infizierten Personen sollten (vorsichtshalber) nur an der Leine ausgeführt werden.

• Freiläuferkatzen, die in einem Haushalt mit SARS-CoV-2-infizierten Personen leben, können weiterhin ins Freie gelassen werden, um Stress für die Katzen und das Risiko einer möglichen Ansteckung der Tiere zu minimieren.

• Hunde und Katzen von SARS-CoV-2-infizierten Personen, die Atemwegserkrankungen oder Fieber entwickeln, sollten zur Vorsicht in häuslicher Quarantäne gehalten werden. Besitzer dieser Tiere sollten umgehend telefonisch einen Tierarzt konsultieren, um das weitere Vorgehen zu abzustimmen.

So weit die Ausführungen der Uni München.

Daher unsere Bitte: Halten Sie die empfohlenen Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen ein, aber setzen Sie Ihre Tiere jetzt nicht aus oder geben sie in Tierheimen ab. Nach aktuellem Wissensstand gibt es dazu glücklicherweise keine Veranlassung.